Gestern habe ich die neue Blogparade Küchenausstattung zum Thema Umweltschutz in der Küche gestartet. Bis Ende Januar könnt ihr daran noch teilnehmen und jeweils drei Exemplare von Umweltfreundlich Vegetarisch (Hädecke, hier vorgestellt) und Die Essensvernichter (Kiepenhuere & Witsch, Vorstellung folgt noch) gewinnen.

Aber hier erst mal meine Tipps, die eine Weiterentwicklung meines alten Artikels Umweltschutz in der Küche von 2007 ist.

Das Tolle ist übrigens, dass viele dieser Tipps nicht nur die Umwelt schützen sondern auch noch euren Geldbeutel entlasten! Wer weniger Lebensmittel wegwirft und Strom bzw. Wasser spart, hat am Ende des Monats mehr Geld übrig.

Abfallvermeidung

Nimm eigene Verpackungen zum Einkaufen mit: Statt Käse und Wurst einpacken zu lassen, können sie direkt in deine eigenen Dosen verpackt werden. Obst und Gemüse kann direkt in den Einkaufskorb oder Leinentaschen und braucht keine extra Tüten. Und auch für Brot und Backwaren habe ich inzwischen eine Leinentasche, in der ich diese Transportieren kann. Vermeide also so weit wie möglich unnötige Tüten. Und wenn du doch welche bekommst: Nutze sie zu Hause wenigstens als Müllbeutel weiter.

Bei fertigen Produkten achte auf wenig und umweltverträgliche Umverpackung oder Mehrwegverpackungen. Viele Produkte sind für eine schönere Präsentation im Regal unnötig verpackt – aber brauchst du diesen Anreiz? Und generell benötigen größere Mengen im Verhältnis weniger Verpackung. Kauf also haltbare Ware lieber in größeren Mengen auf Vorrat, was dann auch meistens noch billiger ist!

Beim Kauf von Getränken kannst du auch Verpackung sparen. Auch hier gilt: Größere Mengen haben weniger Verpackung. Und musst du Wasser in Flaschen abgepackt kaufen? Ich habe inzwischen einen Durchlauf-Wasseraufbereiter und für unterwegs kommt mein Wasser in der eigenen Flasche mit statt unterwegs die kleinen PET-Flaschen zu kaufen.

Und ganz logisch: Kaufe nur, was du wirklich konsumierst! Klingt einfach, ist es aber oft nicht. Gerade wenn man für größere Mengen Gäste kocht oder viel unterwegs ist, lohnt es sich auf haltbare Produkte zu setzen oder Dinge, wo man Übermengen beispielsweise einfrieren kann.

Einkaufen

Kaufe immer regionale und saisonale Produkte. Die sind frischer (halten länger, weniger was man wegwerfen muss) und haben keinen langen Lieferweg hinter sich. Außerdem benötigen sie viel weniger Behandlung. Klar darf es auch mal was exotisches sein, aber es sollte nicht die Regel sein.

Eine gute Möglichkeit regionale und saisonale Produkte zu bekommen, sind die Lieferangebote lokaler Biobauern. Frischer und regionaler geht es kaum und das Ausliefern ist sogar noch umweltfreundlicher als wenn jeder mit seinem eigenen Auto zum Einkaufen fährt.

Halt stopp! Du fährst wirklich mit dem Auto zum Einkaufen? Das muss doch wirklich nicht sein, oder? Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV geht das viel umweltfreundlicher. Und wenn mit dem Auto dann kombiniere es mit anderen notwendigen Fahrten.

Achte beim Einkaufen auch auf alte Sorten. Die sind wieder stark im Trend und es ist für die Biodiversität viel besser, wenn es nicht nur drei Sorten Kartoffeln gibt sondern auch Arten wie das Bamberger Hörnle.

Achtet beim Einkaufen auch auf Nahrungsmittel (oder generell in allen Bereichen, beispielsweise Kleidung von Manomama) auf Waren, die nachhaltig produziert werden. Es ist einfach ökologischer, wenn beispielsweise der Bauer sein Heu selbst anbaut statt den Tieren aus Südamerika importieren Mais oder Soja zu verfüttern. Außerdem werden diese Produkte meistens „mit Liebe“ gefertigt, was man auch in der Qualität meistens deutlich merkt.

Beim Fischkauf achtet bitte darauf, keine gefährdeten Arten zu kaufen. Am einfachsten orientiert ihr euch an dem Fischratgeber vom WWF. Generell sind Süßwasserarten aus heimischen Gewässern eine gute Idee, denn diese müssen auch nicht gekühlt über lange Strecken transportiert werden. (Und ja, ich weiß, dass ich hier viele Fischrezepte online habe, die da nicht dazu passen.)

Und auch wenn ich euch haltbare Produkte empfohlen habe, damit ihr nichts wegwerfen müsst: Tiefkühlware solltet ihr vermeiden. Schließlich muss die über die komplette Lager- und Transportzeit mit viel Energieaufwand gekühlt werden.

Klimaschutz

Das ihr am besten regionale und saisonale Produkte verwendet sollt, hatte ich ja schon aufgeführt. Denn das ein Apfel aus Neuseeland, der einmal um die halbe Welt gereist ist, keine besonders positive Ökobilanz hat versteht sich von selbst. Ein Apfel vom Bodensee, der aber über den Hamburger Großmarkt nach Stuttgart verkauft wird auch nicht… Also am besten direkt bei regionalen Erzeugern kaufen. Wochenmärkte bieten dafür meistens eine gute Möglichkeit.

Versucht auch auf Fleisch und tierische Produkte soweit wie möglich zu verzichten. Denn die Nutztierhaltung hat einen enormen Beitrag an CO2 und anderen Treibhausgasen. Wer sich vegetarisch ernährt, reduziert seinen ernährungsbedingten CO2-Ausstoß um 25-40%, bei veganer Ernährung sogar bis zu 80%. Kein unwesentlicher Faktor, wenn man bedenkt, dass 20% aller Treibhausgase bei der Nahrungsmittelproduktion entstehen. (Daten nach Umweltfreundlich vegetarisch). Ihr müsst eure Ernährung ja nicht gleich komplett umstellen – aber eine Reduktion von Fleisch und tierischen Produkten hilft ja auch schon.

Und natürlich ist es nicht nur für die Küche sondern für den ganzen Haushalt hilfreich, wenn ihr auf Ökostrom aus regenerativen Energiequellen setzt.

Wasser sparen

Kommen wir zum Wasser sparen: Wer große Materialschlachten in der Küche vermeidet hat danach weniger zu reinigen. Braucht ihr also beispielsweise wirklich fünf Schüsseln für die Zubereitung eines Gerichts oder könnt ihr vielleicht alles in einer machen? Denn das reduziert den Wasserverbrauch deutlich. Zusätzlich sollten große Teile wie Töpfe von Hand gespült werden, der Rest kommt in die Spülmaschine. Eine volle Spülmaschine verbraucht nämlich weniger Wasser als das Spülen der gleichen Menge Geschirr von Hand.

Beim Wasser kochen bereitet nur so viel zu, wie ihr wirklich braucht. Und das Kochwasser nicht weggießen sondern wenn möglich zum Gießen der Pflanzen verwenden.

Im Wasserhahn sorgt ein Perlstrahler für einen geringeren Wasserverbrauch, da einfach weniger Wasser durchfließt. (Das gilt natürlich nicht nur in der Küche!)

Und schließlich solltet ihr natürlich bei der Neuanschaffung von Geräten auf einen möglichst geringen Wasserverbrauch achten.

Strom sparen

Und wo läuft euer Stromzähler für die Küche unnötig und belastet dabei auch noch euren Geldbeutel? Als erstes solltet ihr Prüfen, welche elektrischen Geräte notwendig sind: Braucht es eine beleuchtete, elektrische Peffermühle? Oder eine elektrische Saftpresse? Ich denke nein!

Beim Kochen und Backen nutzt immer die Restwärme aus: Einfach schon vor Ende der Garzeit ausschalten und Strom sparen. Wann genau, hängt ein wenig von eurem Herd bzw. Backofen ab. Außerdem gilt: Der Deckel auf dem Topf reduziert nicht nur den Strom- sondern auch den Zeitbedarf. Und der Topf sollte von der Größe her immer zur Herdplatte passen. Sowohl zu kleine als auch zu große Töpfe benötigen mehr Energie. Und achtet bei variablen Kochfeldern auch darauf, dass die passenden Ringe ein- bzw. ausgeschaltet sind.

Weniger Strom brauchen – natürlich nicht nur in der Küche – LED-Lampen. Und ich muss sagen, dass ich mit meinen bislang nie Probleme hatte. Auch wenn ich da viele andere Meinungen kenne…

Alle Maschinen, die einen Standby-Modus haben (beispielsweise Kaffeemaschinen), solltet ihr wenn möglich mit schaltbaren Zwischensteckdosen ausstatten. Denn auch der Standbybetrieb kostet ordentlich Strom und so könnt ihr den Schalter einfach umlegen und auf komplett Aus und damit komplett ohne Stromverbrauch umstellen.

Am besten verwendet ihr wenig zu kühlende Ware und Tiefkühlware denn auch bei euch muss die Kühlkette erhalten werden. Außerdem vergesst nicht das Abtauen, denn vereiste Geräte benötigen mehr Energie. Das gilt bei Kaffeemaschinen und Co übrigens auch für das Entkalken.

Für das Wasserkochen am besten immer den Wasserkocher verwenden. Der macht das effizienter als im Topf. Es schadet ja auch nicht etwas Wasser im Topf zu erhitzen (damit der Topf heiß wird) und den Rest im Wasserkocher, weil es effizienter ist. Danach dann das Wasser in den Topf geben und dort zum Beispiel die Kartoffeln kochen.

Und schließlich gilt wie beim Wasser auch: Wer schon beim Gerätekauf auf die Effizienz achtet, spart später ordentlich Strom beim Betrieb.

Außerdem

Nicht nur bei Elektrogeräten solltet ihr euch wie beschrieben die Frage stellen, welche Küchengeräte es wirklich braucht. Ich kaufe mir schon seit längerem kaum noch Neues, weil ich eigentlich alles habe, was ich wirklich brauche. Klar habe ich hier schon das eine oder andere Gadget vorgestellt und manches ist auch echt nett. Aber überlegt euch vor dem Kauf, ob ihr es wirklich einsetzt.

Der BUND meint übrigens, dass Gasherde umweltfreundlicher sind als ihre Elektrokonkurrenten. Und es kocht sich auch besser auf ihnen, weil man eine bessere Kontrolle über die Hitzeregulierung hat. (Quelle: Bund)

Gerade in der Küche ist natürlich auch Hygiene ein wichtiger Faktor. Achtet dabei auf umweltverträgliche Putzmittel und versucht diese sparsam zu dosieren. So habt ihr weniger Chemie in der Küche – was sicher auch den Lebensmitteln dort gut tut.

Und schließlich noch mein Plädoyer für gemeinsames Kochen. Das macht nicht nur mehr Spaß, sondern man kann größere Mengen effizienter einkaufen und verarbeiten als kleine Mengen.

So, dass waren jetzt extrem viele Anregungen für den Umweltschutz in der Küche. Ich würde mich freuen, wenn ihr möglichst viel davon bei euch zu Hause umsetzen könnt.

Veröffentlicht am Januar 6, 2012 in der Kategorie Kleine Kniffe von Jan

Schagworte zu diesem Rezept:

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Jan


Ich koche und backe leidenschaftlich gerne. In den letzten Jahren habe ich über 700 Kochbücher gelesen und Rezepte daraus gestetet. In diesem Blog findest du meine liebsten Rezepte, Kochbuchrezensionen und andere nützliche Hinweise für dein Küchenleben.

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  • Erst mal vielen Dank für dein ausführliches Feedback Holger. Ich möchte auf die einzelnen Punkte kurz eingehen:

    1. Darum schreibe ich „regional und saisonal“. Die Tomate aus Deutschland ist eben nur eine sehr kurze Zeit im Jahr saisonal…

    2. Wenn ich einen Topf spüle bekommt der kein Vollbad sondern etwas(!) Wasser, reinigen, nachspülen fertig. Vor allem bei großen Töpfen, die schon eine halbe Spülmaschine fast voll machen ist das deutlich effizienter.

    3. Die Stofftaschen von DM sind in der Tat sehr gut, davon habe ich auch ein paar. Allerdings habe ich eben kein Auto und fahre daher nicht immer Tüten auf verdacht mit mir herum. Wenn ich also spontan unterwegs einkaufe, kann ich neue Tüten nicht vermeiden. Und da ich Mülltüten sowieso brauche…

    4. Regional und saisonal – genau das hatte ich ja geschrieben.

    5. Der Hinweis mit dem Deckel ist gut. Das habe ich gleich noch in den Text eingebaut. Danke!

    6. Auch den Hinweis zu den Energiesparlampen: Danke – ist im Text rausgestrichen.

    7. Du meinst eine volle Tiefkühltruhe braucht weniger Energie als eine leere? Trotz mehr Nutzung und damit auch mehr Öffnen/Schließen? Hast du dazu eine Quelle?

    8./9. Danke für die Ergänzungen. Ich habe sie in den Text mit eingearbeitet!

  • Sorry, teilweise ist es Mumpitz, was Du erzählst!

    1. Regionale Produkte: Es ist eine Mähr, dass nur regionale Produkte weniger Energie brauchen. Tomaten aus Spanien sind trotz Transportweg oftmals ökologisch besser, weil in hiesigen Gewächshäusern geheizt wird. Das versaut leider die ganze Ökobilanz.

    2. NICHTs, ich betone NICHTS wird bei mir von Hand gespült (Ok, das Messer, aber dazu reicht ein nasser Lappen). Alles andere Landet im Geschirrspüler. Mein Spülbecken faßt etwa 5 L., mein Geschirrspüler braucht für eine Ladung nur etwas mehr als das doppelte (10,5L). So sparsam und sauber kannst Du gar nicht von Hand spülen!

    3. Einkaufstüten gehören nicht weggeworfen, auch nicht für Mülltüten. Ich habe immer ein paar für alle Fälle im Auto dabei. Ansonsten Stofftüten. Am besten vom DM, die tauschen kostenlos um, wenn sie kaputt sind!

    4. Saisonale Produkte, wenn möglich aus der Region. Kaufe das Gemüse dann, wenn es reif ist. Ist Billiger (Überangebot).

    5. Wasserkochen: Im Wasserkocher heiß machen und dann in den Topf und DECKEL DRAUF. Du heitzt ja auch nicht bei offenem Fenster. Rechtzeitig ausdrehen, die Restwärme reicht noch für etliche Minuten.

    6. Finger weg von Energiesparlampen! Die enthalten Quecksilber und sind im Privathaushalt Blödsinn, da Du die Lampen ja nicht lange brennen läßt. LED geht sofort an und ist zumindest bei der Entsorgung ungefährlicher.

    7. Wenig TK-Ware bitte nur dann, wenn Du auch einen entsprechend kleinen TK-Schrank hast. Ansonsten sowohl Kühlschrank als auch TK-TRUHE (braucht weniger als ein Schrank) möglichst vollmachen, braucht weniger Strom.

    8. Elektrische Verbraucher: Bei meinem Kaffeautomaten hängt ein Zwischenstecker drin, mit dem ich ganz abschalten kann. Etliche Geräte haben völlig unnötig Standby-Betrieb.

    9. Töpfe genau passend zur Herdplatte. Alles, was größer oder noch schlimmer kleiner als die Herdplatte ist, verbraucht unnötig Energie.

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