Heute darf ich euch wieder ein Backbuch vorstellen. Es handelt sich um Backen – Die neue große Schule aus dem Verlag Zabert Sandmann. Ich habe es vor allem wegen einem Rezept gekauft und das war auch gut so. Aber lasst mich das doch im Detail schildern…

Der Titel „Die neue große Schule“ deutet schon auf einen wichtigen Punkt für mich hin. Es scheint schon mal eine „große Schule“ gegeben zu haben, was auch durch verschiedene Titel in diversen Buchshops ein wenig bestätigt wird. Und dieser Eindruck setzt sich leider auch im Buch fort: Es wirkt als ob man den ursprünglichen Titel zusammengefasst hätte. Die aus dem Zabert Sandmann Verlag normalerweise gewohnte Qualität findet sich in diesem Buch dadurch leider nur stellenweise.

So gibt es in der Einleitung beispielsweise eine Doppelseite mit 16 verschiedenen kleinen Tricks. Jedes davon, wie beispielsweise das Blindbacken, immer mit Foto. Insgesamt wirkt die Doppelseite wie ein einziger gedrängter Flickenteppich. Das ist für den Inhalt sehr schade, weil hier wichtige und nützliche Tipps weitergeben werden.

Auch die Fotos im Buch wirken vielfach unprofessionell. Ich will nicht behaupten, dass Foto von Essen leicht wären. Aber hier hat man den Eindruck, dass die Zubereitung und die Fotos davon oft nicht von Profis kommen. Wer einen Blick in andere Koch- und Backbücher wirft findet deutlich bessere Fotos. Dies mag möglicherweise auch damit zusammenhängen, dass diese aus eine Zeit stammen als man bei der Foodfotografie noch ganz andere Maßstäbe angesetzt hat.

Aus diesen Gründen hätte ich das Buch fast nicht gekauft – hätte ich nicht ein spezielles Rezept daraus benötigt. Und das wäre sehr schade gewesen, weil der Inhalt in einer ganz anderen Liga spielt als die Aufmachung.

Mit zahlreichen Rezepten und Varianten werden alle Bereiche des Backens abgedeckt. Dazu gibt es eine umfangreiche Einleitung in der viel elementares Wissen über Geräte und Zutaten vermittelt wird. Gerade beim Backen ist das sehr hilfreich.

Und auch die etwa 1000 Rezepte sind wirklich sehr lecker. Es ist nur manchmal nicht ganz leicht, diese nachzuvollziehen und sich einen Überblick zu verschaffen. So ist das Rezept für eine Mokkatorte über vier Seiten verteilt: Das Foto und der Verweise auf die Grundrezepte (Seite 46/47), der Biskuit-Grundteig (Seite 55), die Schokovariante davon (Seite 58/59) und schließlich die Mokkasahne (Seite 218/219). So viel Unübersichtlichkeit schadet den guten Inhalten immens. Der Verlag preist das als Baukastensystem. Das zwar prinzipiell stimmen aber dann sollte man es übersichtlicher darstellen.

An anderen Stellen wird hingegen auf leichte Nachvollziehbarkeit Wert gelegt. So wird die Zubereitung eines Biskuit mit 20 Einzelschrittfotos abgebildet. Dabei wird unter anderem die Eier-Zucker-Mischung in einem Wasserbad geschlagen. Ich kenne wirklich niemanden der das macht. Dieser Hang zur Perfektion ist natürlich gerade bei Backrezepten lobenswert. Durch die Einzelschritte wird auch Einsteigern das Nachvollziehen der Rezepte ermöglicht.

So zeichnen Inhalt und Aufmachung des Backbuchs ein ganz verschiedenes Bild. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass die auf dem Buchrücken angegebenen Auszeichnungen und 1,5 Millionen verkaufte Exemplare sich nicht auf die mir vorliegende Auflage beziehen zu können.

Fazit:

Insgesamt bietet das Buch unheimlich viel Backwissen und Rezepte und ist sowohl für Einsteiger als auch fortgeschrittene Hobbybäcker geeignet. Aber die Aufbereitung dieses Wissens lässt leider sehr zu wünschen übrig.

Übersicht:

Titel: Backen – Die neue große Schule
Autor(en): Arnold Zabert
Verlag: Zabert Sandmann
ISBN: 3-89883-131-0
Bezugsquelle:

Veröffentlicht am Oktober 13, 2007 in der Kategorie Backbücher von Jan

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Jan


Ich koche und backe leidenschaftlich gerne. In den letzten Jahren habe ich über 700 Kochbücher gelesen und Rezepte daraus gestetet. In diesem Blog findest du meine liebsten Rezepte, Kochbuchrezensionen und andere nützliche Hinweise für dein Küchenleben.

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