Vor etwas über einem Monat habe ich euch das Piratenkochbuch vorgestellt. Heute möchte ich euch quasi den Bruder dieses Buchs vorstellen. Vom Wolfram zu Mondfeld, dem selben Autoren, stammt nämlich auch das Kochbuch Transatlantikküche. Darin stellt er uns als Seefahrtexperte „200 Originalrezepte aus den Kombüsen der Transatlantik-Linien“ vor.
Auch die Transatlantikküche stellt wie zu erwarten kein reines Rezeptbuch. Statt dessen finden sich hier zahlreiche Hintergründe zu den historischen Transatlantikfahrern. So startet das Buch mit dem Auslaufen der James Monroe – dem ersten regelmäßigen Paketschiff auf dem Atlantik.
Entsprechend ist das Buch nicht in Rezepttypen wie Vorspeisen und Hauptgerichte unterteilt sondern die Rezepte sind nach ihrem geschichtlichen Auftreten zusammengefasst. So befassen sich zwei Kapitel mit Paketschiffen, eines mit „stinkenden Dampfkesseln“, die Parforcejagd findet Erwähnung aber auch die deutschen und französischen Transatlantiklinien finden Erwähnung.
Die Rezepte schwanken dabei von ihrem Anspruch zwischen preiswerter aber sättigende Seemannskost, wie sie für Mannschaft und Zwischendeck-Passagiere gekocht wurde, und exquisiten Speisen, die den Kabinenpassagieren vorbehalten war. Auf manchen Schiffen waren über 100 Köche tätig, was einen erahnen lässt, wie aufwendig die Küche an Bord dieser Schiffe gewesen sein muss. Entsprechend finden sich unter den Rezepten auch solche, die etwas schwieriger zuzubereiten sind.
Bei den Rezepten selbst hat Wolfram zu Mondfeld die klassischen Vorlagen an unsere heutige Küche leicht angepasst bzw. solche gewählt, bei denen wir auch heute problemlos die benötigten Zutaten einkaufen
können. Lediglich bei den Rezepten der Kabinenklasse ist auch mal der Gang zum Feinkosthändler angesagt. Die Darstellung der Rezepte ist gut nachvollziehbar. Ich hätte mir aber eine klarere Gliederung bei den Zutaten und Zubereitungsschritten gewünscht.
Da in dem Buch vor allem Rezepte und historsische Informationen vermittelt werden, ist die Bebilderung eher spartanisch – ähnlich den Kabinen in den ersten Paketschiffen. Von den Speisen selbst gibt es keine Abbildungen. Lediglich schwarz-weiße Zeichnungen von Schiffen und Abbildung historischer Dokumente lockern den Text auf. Dies ist für ein solches Buch in meinen Augen aber durchaus in Ordnung. Gebunden ist das Buch in einem Hardcover, so dass es recht robust daher kommt.
Fazit:
Neben dem Piratenkochbuch und Binnen zu Tisch ein weiteres Kochbuch, welches die Schifffahrt mit dem Kochen verbindet. Gerade für Personen, die beiden Bereich ihre Freizeit widmen, ein nettes Geschenk.
Übersicht:
Titel: Transatlantik Küche
Autor(en): Wolfram zu Mondfeld
Verlag: KOMET
ISBN: 3-89836-156-X
Bezugsquelle: