Wenn man im Supermarkt fertiges Eis kauft und einen Blick auf die Zutatenliste wirft, hat man eigentlich schon keinen Appetit mehr auf die leckere Erfrischung: Ein Zusatzstoff jagt den anderen um Farbe, Geschmack und Konsistenz sicherzustellen. Wer das alles vermeiden möchte, macht sein Eis am besten selbst. Eine ganze Menge Rezepte liefert hierzu das Kochbuch Eiscremes — Sorbets und Parfaits. Neulich hatte ich zwei Eismaschinen ausgeliehen und konnte so die Rezepte aus diesem Buch testen.
Das kurze Vorwort im Buch bringt es auf den Punkt: Selbstgemachtes Eis ist im Geschmack einfach unübertroffen. Aus frischen Zutaten selbst zubereitet und ganz ohne Zusatzstoffe stellt es viele Eiscafes
und Fertigprodukte geschmacklich in den Schatten.
Im Kochbuch folgt auf das Vorwort ein ausführlicher Glossar, der wichtige Begriffe und Zutaten sowie Grundrezepte umfasst. Das war es dann aber auch schon an Theorie. Da vermisse ich etwas mehr Grundlagen, beispielsweise was nun genau der Unterschied zwischen einem Sorbet und einem Eis ist. Oder vielleicht einige Tipps, wie Eis gut gelingt.
Kommen wir zum wichtigsten Teil eines Kochbuchs, den Rezepten. Hier sind sie unterteilt in Sorbets (Halbgefrorenes aus Früchten), Gratinés (hart gefrorenes, körniges Wassereis), Eiscreme, Parfaits (Halbgefrorenes), Eiskaffee, Zabaione (Schaumiges geforen), Eiskreationen und Gebäck. Schon hieran sieht man, das auch Randbereiche mit abgedeckt werden. Sehr schön finde ich beispielsweise Rezepte für eigene Eiswaffeln. Warum man dann nicht noch ein Rezept für einen Biskuitboden mit angegeben hat sondern statt dessen in den Rezepten auf fertig gekaufte Böden verweist, erschließt sich mir nicht.
Für die meisten der Rezepte wird eine Eismaschine vorausgesetzt. Jedoch nicht für alle, so dass man auch einige Rezepte ohne Eismaschine zubereiten kann. Für die nächste Auflage wünsche ich mir hier ein kleines Symbol zur Unterscheidung dieser zwei Rezepttypen. Insgesamt sind die Rezepte eher einfach und es sollte zu keinen Problemen beim Nachvollziehen kommen. Hilfreich ist trotz der Einfachheit immer eine klare Gliederung und Übersichtlichkeit der Zubereitungsschritte bzw. Zutaten. Für erfahrene Eisbereiter gibt es mit ausgefallenen Zutaten und Rezepten auch noch viel zu entdecken. Wie wäre es beispielsweise mal mit einem der vier Blütensorbets?
Nur einige der Rezepte haben Bilder, was nicht schadet, da man sich wohl eine Kugel Eis ganz gut vorstellen kann. Allerdings haben die meisten Kreationen, wie der Heidelbeerpinguin, der Mandarinenfisch oder die Beerencassata jeweils ein Foto.
Zusätzlich gibt es einige Rezepte von glücklichen eisessenden Kindern im ersten Teil des Kochbuchs. Sie lockern dort das gelungene Layout auf. Dieses arbeitet wenig aber ansprechend mit Farben und die Texte sind gut lesbar. Pro A5-Seite finden sich meistens zwei, selten drei Rezepte. Aufgrund der einfachen und kurzen Eiskreationen wirkt das aber nicht zu eng.
Fazit:
Wer für seine Eismaschine neue Rezepte sucht, wird in diesem Buch fündig. Die leicht verständlichen und leckeren Rezepte sind toll. Nur etwas mehr Theorie wäre wünschenswert.
Aus diesem Kochbuch getestet:
Erdbeereis
Rhabarbereis
Stachelbeersorbet
Übersicht:
Titel: Eiscremes — Sorbets und Partfaits
Autor(en): Thuri Maag, Armin Zogbaum
Verlag: Hädecke
ISBN: 978-3-7750-0567-8
Bezugsquelle:
Hinweis: Diese Rezension entstand dank eines Rezensionsexemplares, welches mir der Verlag überlassen hat.
Das ist zumindest auch eine Möglichkeit, wenn man ein entsprechend gutes Eiscafe in der Nähe hat. Allerdings kann man dann nicht selbst kreativ mit Sorten experimentieren.
Dem Supermarktgrauen (Eis des Herstellers Mövenpick) bin ich dadurch entgangen, daß ich mir mein Speiseeis in kg-Gebinden beim Italiener meines Vertrauens hole; das garantiert höchste Qualität bei geringstmöglichem Zeiteinsatz
M.f.G. Ludger Feldmann