Eines der Regele in der Feinkostabteilung des KaDeWe in Berlin, dass mich am meisten beeindruckt hat, war die Auswahl an Senfsorten. So viele Sorten wir dort habe ich sonst nie wieder auf einem Fleck gesehen. Aber auch in weniger gut sortierten Lebensmittelläden fällt die Auswahl zwischen den Senfsorten oft schwer. Und damit auch die Auswahl an beigefügten Zusatzstoffen. Eine gute Alternative wäre es, Senf selbst zuzubereiten. Genau das – und noch mehr – erklärt das Kochbuch Senf – selber machen und genießen.

Den Einstieg in das Buch bildet zunächst eine ausführliche Einleitung. Darin erfahren wir kulturuelle bzw. geschichtliche Hintergründe, werden umfangreich in die Botanik der Senfpflanze eingeführt und schließlich lernen wir die Entstehung neuer Senfsorten und die industrielle Senfproduktion kennen.

Mit diesem Grundwissen gerüstet kann man sich direkt dem ersten Kapitel des Senfbuchs zuwenden. Hier erfahren wir, wie wir Senf selbst herstellen können. Hier finden sich neben klassischen Senfsorten wie dem Dijonsenf oder einem süßen Senf auch ungewöhnliche Kreationen, wie etwa einen Tomatensenf. Letzterer wurde übrigens von Erich Stekovics inspiriert über den ich hier auch schon
berichtet habe. Die Zubereitung ist hierbei eigentlich immer sehr einfach, so dass dem eigenen Senf nichts im Weg steht. Zur Auflockerung befinden sich neben jeder Seite mit zwei Senfrezepten eine Fotoseite, die eine der beiden Kreationen zeigt.

Daran schließt sich ein zweiter Rezeptteil an, in dem die verschiedenen Senfsorten zu leckeren Gerichten verarbeitet werden. Leider werden hier auch Senfsorten verwendet, zu denen sich im vorderen Buchteil kein Grundrezept findet. Das finde ich schade, da hier dann entweder zeitaufwendiges Experimentieren angesagt ist (ein Senf muss etwas drei Wochen reifen!) oder eben doch der Griff zum Fertigprodukt folgt.
Die Rezeptkreationen sind alle eher ungewöhnlich und lecker. Pro Rezept gibt es ein eigenes Foto, dass auch optisch Lust auf die Zubereitung macht. Danke übersichtlicher Zutatenlisten und einer gut gegliederten Zubereitungsanweisung sollte dem auch nichts entgegenstehen. Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass die Rezepte etwas aufwendiger ausfallen. Beispielsweise bei selbst gebeiztem Lachs, Eis und Ravioli. Der Geschmack ist die Mühe aber auf jeden Fall wert.

Auch optisch braucht sich das Buch nicht zu verstecken. Neben zahlreichen ansprechenden Fotos kann auch das gelungene Layout punkten. Vor allem der zweispaltige Satz erleichtert das Lesen der umfangreicheren Einleitungstexte deutlich.

Aus diesem Buch getestet:

Ravioli mit Senfteig und Ziegenkäsefüllung

Fazit:

Das Buch bietet in drei Bereichen alles über Senf: Hintergrundwissen, Senfherstellung und Senfrezepte. Gut zusammengestellt und umgesetzt. Ein schönes Kochbuch.

Übersicht:

Titel: Senf – selber machen und genießen
Autor(en): Matthias Rösch
Verlag: Hädecke
ISBN: 978-3-7750-0527-2
Bezugsquelle:

Hinweis: Diese Rezension entstand dank eines Rezensionsexemplares, welches mir der Verlag überlassen hat.

Veröffentlicht am August 6, 2008 in der Kategorie Kochbücher von Jan

Schagworte zu diesem Rezept:

Ähnliche Rezepte:

Kochbuchvorstellung: LEON – Natürlich Fast Food

Kochbuchvorstellung: LEON – Natürlich Fast Food

Rezepte für Marie – Kochbuchvorstellung

Rezepte für Marie – Kochbuchvorstellung

Orientalisches Fingerfood – Review

Orientalisches Fingerfood – Review

Gemüse ist mein Fleisch – Vegetarisch Grillen (Kochbuchvorstellung)

Gemüse ist mein Fleisch – Vegetarisch Grillen (Kochbuchvorstellung)

Jan


Ich koche und backe leidenschaftlich gerne. In den letzten Jahren habe ich über 700 Kochbücher gelesen und Rezepte daraus gestetet. In diesem Blog findest du meine liebsten Rezepte, Kochbuchrezensionen und andere nützliche Hinweise für dein Küchenleben.

Your Signature

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
>