Ob wir wollen oder nicht: Jeder Mensch hinterlässt unserer Welt unserer Welt seinen CO2-Fußabdruck. In Deutschland ist dieser etwa fünf mal so groß, wie er im globalen Durchschnitt pro Person sein „darf“ um
unserer Erde nicht noch mehr nachhaltigen Schaden zuzufügen. Wie allgemein bekannt, ist es also höchste Zeit, etwas an unserem Leben zu ändern, damit wir umweltfreundlich(er) leben. Ein Möglichkeit dazu stellt das Buch Umweltfreundlich vegetarisch vor.
Denn ein Schritt auf diesem Weg sollte das Überdenken unserer Ernährungsgewohnheiten sein. Denn etwa 20% unserer Treibgasemissionen in Deutschland sind auf unsere Ernährung zurückzuführen. Von diesen sind knapp die Hälfte Emissionen durch tierische Nahrungsmittel. Durch den weitgehenden Verzicht auf tierische Produkte könnten wir also eine deutliche Reduktion unseres CO2-Fußabdruck bewirken.
So ist dem Rezeptteil von „Umweltfreundlich vegetarisch“ ein ausführlicher Theorieteil vorangestellt, in dem ein Überblick über die Erkenntnisse zu durch Ernährung verursachten Treibhausgasen gegeben wird. So erfährt man hier auch, dass für die Berechnung alle Treibhausgase in CO2-Äquivalente umgerechnet werden, sprich der Schaden durch diese in den Schaden durch CO2 umgerechnet wird. Neben der fleischlosen, vegetarischen und veganen Ernährung wird auch konventionelle Produktion mit der weniger schädlichen Bioproduktion verglichen.
Weiterhin findet man im Theorieteil allgemein gehaltene Tipps zur Energiesparsamkeit. Beispielsweise die Bevorzugung regionaler Lebensmittel und das lokale Einkaufen – am besten mit dem Fahrrad. Einige davon decken sich mit meinen alten Tipps zum Umweltschutz in der Küche andere ergänzen die Liste.
Im Rezeptteil fällt sofort auf, dass im Fußbereich jedes Rezepts dessen CO2-Berechnung zu finden ist. So werden für die einzelnen Zutaten deren jeweilige CO2-Äquivalente ausgewiesen und der Gesamtbetrag mit 600 g Rindfleisch (für einen Rinderbraten für 4 Personen ohne weitere Zutaten und Beilagen) verglichen. Natürlich hinkt das etwas, weil man beispielsweise eine Guacamole nicht mit einem vollen Gericht vergleichen kann. Aber bei vielen anderen Rezepten geht das und es gibt ein gutes Gfühl für die eingesparte Menge an Treibhausgasen.
Die Rezepte selbst sind mit übersichtlichen Zutatenlisten und untergliederten Zubereitungsschritten klar strukturiert, so dass das Zubereiten optimal unterstützt wird. Die Rezepte sind insgesamt einfach gehalten und auch Kochbeginner sollten mit den meisten von ihnen zubereiten können. Abgedeckt werden die Bereiche Salate, Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte, Desserts und Gebäck. Etwa ein Drittel der Rezepte ist auch als Foto im Kochbuch mit abgebildet.
Abschließend ein Blick auf die Machart und Optik von „Umweltfreundlich vegetarisch“. Das Kochbuch ist als Softcover gebunden und etwa DIN-A5 groß. Die Bindung macht dabei einen relativ belastbaren Eindruck, so dass das Buch auch den rauen Küchenalltag überstehen sollte. Im Theorieteil ist der Text zweispaltig gesetzt, was das Lesen erleichtert. Aufgelockert wird das Kochbuch in allen Bereichen durch Bilder, Zeichnungen und Farben. Diese drängen sich dabei nicht zu sehr in den Vordergrund. Insgesamt macht das Buch einen gelungenen Gesamteindruck.
Fazit:
Schon wegen dem Umweltschutzaspekt sollte „Umweltfreundlich vegetarisch“ eine möglichst weite Verbreitung finden. Ich kann es schon alleine wegen dem Theorieteil empfehlen – auch wenn fortgeschrittene Köche hier kaum neue Rezepte finden werden. Durch die einfachen Rezepte ist es auch für Einsteiger geeignet.
Und selbst wer das Buch nicht kauft, sollte über die Möglichkeit seinen eigenen Konsum von Fleisch und tierischen Produkten zu reduzieren oder gar ganz aufzugeben, nachdenken.
Übersicht:
Titel: Umweltfreundlich vegetarisch
Autor(en): Bettina Goldner
Verlag: Hädecke
ISBN: 978.-3-7750-0561-6
Bezugsquelle:
Hinweis: Diese Rezension entstand dank eines Rezensionsexemplares, welches mir der Verlag überlassen hat.
vegetarische Kochbücher sind per se schonmal umweltfreundlicher als herkömmliche, da fleisch ein immenser Klimakiller ist und wenn man auf Fisch verzichtet trägt man auch zum Umweltschutz bei, da die Weltmeere überfischt sind, und sich dringend erholen müssen