Raclette Käse: Kann ich die Rinde mitessen?

Vor ein paar Tagen schrieb mich Switzerland Cheese Marketing an. Ob ich nicht über Raclettekäse berichten wolle, vor allem zur Frage, ob man die Rinde mitessen kann. Da ich mich generell für hochwertige Lebensmittel einsetze, sagte ich zu. Letzte Woche kam das Paket mit einem kleinen Raclettegerät und Schweizer Raclette Käse. Und nun die Preisfrage: Bei welchem Raclettekäse kann ich die Rinde mitessen, bei welchem nicht?

Raclette mit Kartoffeln

Die Antwort: Der original Schweizer Raclettekäse wird nicht mit dem Antibiotikum Natamycin (E235) behandelt. Dessen Rinde ist essbar. Ihr erkennt ihn am „Raclette Suisse“ Symbol oder als „Walliser Raclette AOC“. Leider bekommt ihr diese Sorten nicht überall. Dann hilft bei verpacktem Käse ein Blick auf die Zutaten, den E235 muss auf der Verpackung mit aufgeführt werden. Kauft ihr den Raclettekäse los, fragt beim Verkaufspersonal nach – die können euch Auskunft geben.

Trotz der Kampagne hätte ich mir gewünscht, dass auf dem gelieferten Käse klar „Rinde zum Verzehr geeignet – frei von Natamycin E235“ oder Ähnliches stünde. Denn so schärft man das Verbraucherbewusstsein im Laden. Schließlich liest nicht jeder mein Weblog …

Was ich mir auch gewünscht hätte: Ebenso wie die Käseproduzenten sich zum Verzicht von Antibiotika in der Rinde verpflichten, könnten sie den unnötigen Einsatz von derartigen Medikamenten in der Tierhaltung ablehnen. Denn auch diese können als Rückstände ins Endprodukt gelangen. Dabei hilft laut foodwatch eine artgerechte Haltung, da Tier dort weniger erkranken als in Massenställen. Und das ist ohnehin wünschenswert!

Also: Augen auf beim (Raclette-)Käsekauf! Nicht nur die Rinde, sondern auch die Tierhaltung sollte frei von Antibiotika und artgerecht sein. Das weißen nur leider die wenigsten Hersteller aus.

Und ja: Solcher Käse kostet mehr Geld. Aber was, wenn nicht eure Gesundheit, ist es das wert?

Disclaimer: Ich wurde angefragt, über dieses Thema zu bloggen. Ich habe dafür ein Raclettestövchen (siehe Bild) und zwei Packungen Käse bekommen.

Veröffentlicht am Dezember 9, 2012 in der Kategorie Lebensmittel von Jan

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Jan


Ich koche und backe leidenschaftlich gerne. In den letzten Jahren habe ich über 700 Kochbücher gelesen und Rezepte daraus gestetet. In diesem Blog findest du meine liebsten Rezepte, Kochbuchrezensionen und andere nützliche Hinweise für dein Küchenleben.

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  • Lieber Jan, noch etwas zu Natamycin: es ist kein Antibiotikum sondern ein Antimykotikum, also ein Pilzverhinderungsmittel sozusagen. (Wird bei Pilzinfektionen der Scheide als Zäpfchen und Salbe angewendet.)
    Liebe Grüße.

  • Danke für die Informationen. Ein Hinweis: Antibiotika ist die Mehrzahl von Antibiotikum. EIN Antibiotika gibt es nicht. Nur ein Antibiotikum 😉 LG.

  • Hallo Jan, hallo zusammen.

    Die Sache mit den Antibiotika ist mir neu und gut zu wissen. Was ich anfügen mag:

    Viele Raclettekäse werden Foliengereift und danach gewaschen, so dass sozusagen „keine“ Rinde entsteht bzw. dann vorhanden ist.

    Wichtiger ist mir das Kriterium, ob der Käse beim Erwärmen ausfettet (mag ich nicht) oder ob er eben beisammen bleibt, sämig und köstig. MIGROS-Raclette RACARD ist eine der besten Marken für ausgezeichneten Raclette-Käse.

    The XING-Member formerly known as Product Manager Cheese Toni-Milchverband Winterthur & Zürich MfkaPMCTMZH! *prust* 🙂

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