Selbstgebackene Croissants

Dieser Artikel ist Teil meiner Rezeptreihe “In 80 Tagen um die Welt” für den erster Reisetag. Darin habe ich mich an der Reiseroute des bekannten Romans von Jules Verne entlang gekocht. Sowohl Rezepten aus den bereisten Ländern als im Buch erwähnte Gerichte sind Teil der Reihe.

Heute habe ich zum ersten Mal selbst Croissants gebacken. Die Zubereitung erfordert einem schon ein wenig Geschick und Zeit ab. Aber wenn die Croissants frisch im Ofen hochbacken und es eben nicht nur ein Teigling aus dem Tiefkühlbeutel war – das Gefühl kann einem keiner nehmen. Die ganze Küche riecht dann nach frischgebackenen Croissants und die Vorfreude sie zu essen steigt gewaltig. Natürlich sehen sie nicht so perfekt aus wie die vom Bäcker. Aber dafür sind sie mit Liebe gebacken.

Herangewagt habe ich mich an die selbstgebackenen Croissants, weil uns Reisender Phileas Fogg heute morgen Station in Paris gemacht hat. Er hat dort natürlich nicht lange verweilt aber wir dürfen doch annehmen, dass er dort Proviant aufgenommen hat. Und was typisch französischeres als Croissants zum Frühstück könnte es geben? Wer Lust lieber etwas anderes aus Frankreich ausprobieren will findet bei mir noch mehr Rezepte aus Frankreich.

Die selbstgebackenen Croissants erfordern wie ich finde allerdings etwas Übung. Ich habe für das Foto natürlich das schönste Exemplar rausgesucht. Die anderen sehen bei meinem ersten Versuch auch etwas … ähm … unförmig aus. Das tut dem Geschmack aber keinen Abbruch. Also nur Mut!

Mengenangaben für 12 Croissants

  • 350 ml Milch
  • 1 Pk. Trockenhefe (7 g)
  • 60 g Zucker
  • 405 g Mehl und etwas für die Arbeitsfläche
  • 1 TL Salz
  • 250 g Butter
  • 1 Ei

Zubereitung

  1. Die Butter möglichst kalt stellen. Eventuell ins Gemüsefach im Kühlschrank legen, da es dort am kältesten ist.
  2. Zunächst die Milch in einer kleinen Stielkasserolle etwa handwarm erhitzen. Darin die Trockenhefe und 5 g von dem Zucker auflösen. Etwa 10 Minuten stehen lassen. Die Flüssigkeit muss in dieser Zeit Blasen bilden und etwas an Volumen zunehmen. Ansonsten diesen Schritt nochmal mit anderer Hefe durchführen.
  3. In einer Schüssel das Mehl mit dem restlichen Zucker und dem Salz vermischen. In der Mitte eine Mulde bilden und die Hefe-Milch-Mischung hineingeben. Mit einem Löffel zu einem glatten Teig verarbeiten.
  4. Die Arbeitsfläche nur ganz leicht mit Mehl bestäuben. Den Teig darauf etwa 10 Minuten mit der Hand kneten. Dabei immer wieder auseinanderziehen und aufeinanderlegen um Luft einzuschließen. Möglichst kein weiteres Mehl während dem Kneten hinzufügen. Wenn der Teig glatt und geschmeidig ist eine Schüssel mit  geschmacksneutralem Pflanzenöl fetten und den Teig hineingeben. Mit einem feuchten Tuch abdecken und gehen lassen bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  5. Während der Teig geht das Stück Butter aus dem Kühlschrank nehmen und quer in vier gleich dicke Stücke schneiden. Diese nebeneinander zwischen Lagen Backpapier legen und zu einem Rechteck von etwa 20×10 cm formen.
  6. Den gegangenen Croissant-Teig nochmal kurz durchkneten. Nun zu einem Rechteck, das etwas größer als 40×20 cm ist, ausrollen. Wenn nötig etwas Mehl hinzufügen. Auf eine der Hälften die Butterplatte legen und die andere Teighälfte darüberklappen. Nun wieder auf die doppelte Fläche ausrollen. Die kurzen Enden jeweils zu einem Drittel nach innen klappen, so dass nun drei Lagen übereinander liegen. In etwas Backpapier einschlagen und im Kühlschrank etwa 20 Minuten ruhen lassen.
  7. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und zu seiner ursprünglichen Größe ausrollen. Wiederum dritteln und wieder für 20 Minuten in den Kühlschrank legen.
  8. Dieses Ausrollen, Einklappen und im Kühlschrank ruhen lassen noch zwei mal wiederholen.
  9. Während der Teig im Kühlschrank ruht eine kleine dreieckige Schablone bauen. Zwei Seiten sollten 14 cm, die dritte etwa 18 cm lang sein.
  10. Den Teig nun etwas auf eine Fläche von 40×40 cm ausrollen und mit der Schablone daraus 12 Dreiecke ausschneiden. Jedes davon etwas in die Länge ziehen und von der langen Seite her aufrollen und zu einer Sichel biegen. Es sollte einen nun schon etwas an ein Croissant erinnern. 🙂
  11. Nun nochmals für mindestens 4 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  12. Nach dieser Ruhephase den Backofen auf 200 °C vorheizen. Das Ei mit 2 EL Wasser verrühren. Jeweils sechs Croissants auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und mit der Ei-Wasser-Mischung bepinseln.
  13. Abschließend 40 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen der Croissants nochmal annähernd verdoppelt hat.
  14. Im Backofen bei 200 °C etwas 15 – 20 Minuten backen und die Croissants warm genießen.

Quelle:
Das große Buch vom Backen, Seite 185

Veröffentlicht am Oktober 3, 2007 in der Kategorie Süßes Gebäck von Jan

Schagworte zu diesem Rezept:

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Jan


Ich koche und backe leidenschaftlich gerne. In den letzten Jahren habe ich über 700 Kochbücher gelesen und Rezepte daraus gestetet. In diesem Blog findest du meine liebsten Rezepte, Kochbuchrezensionen und andere nützliche Hinweise für dein Küchenleben.

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  • Hrhr.. da sucht man nach einem Rezept für Croissants und landet auf deiner Seite 😉

    Danke für das Rezept 😉

    Gruß,
    Benedikt

  • hy alle zusammen!
    Ich bin Konditorin und mache jeden Tag frische Croissants!
    Euer Rezept finde ich wirklich KLASSE!
    Aber das mit dem Öl ist etwas RÄTSELHAFT! Den das macht man eigentlich bei Apfelstrudel!
    Aber ich hab sie nachgebacken und eure schmecken echt gut!

  • hi, also ich bin grad in italien und hab hier einen vortrag übers cornetto oder eben croissant gehalten – wie mans macht und wos herkommt (die geschicht mit österreich ist richtig, allerdings gabs das croissant in frankreich erst nach marie antoinette und wies dahin gekommen is weiß man nicht). mein italienisch-kurs will nu unbedingt welche essen… bin so froh dass ich dieses rezept gefunden habe, denn in italien gibts scheinbar keine würfelhefe… tja und nu geht mein teig gerade 😉 bisher läufts ganz gut, außer dass ich beim ersten mal kneten eine ziemlich menge extra mehl braucht, da der teig mega klebrig war… ich hoffe er wächst trotzdem… und ich hoffe das in einer trockehefe-tüte in italien genauso viel drin is wie in deutschland 😉

    jedenfalls bin ich sehr dankbar für dieses rezept!!! finde es ist gut beschrieben und gut zu verstehen… jetzt heißt es warten 😉

    viele grüße und danke nochma
    michi

  • Das mit den drei Kommentaren dürfte eher am Server liegen. Ich arbeite bereits an einer Lösung. Ich habe einfach zwei davon gelöscht. 🙂

    Zur Frage mit der Butter: Die vier Teile werden nebeneinander gelegt und zu einer Platte verarbeitet. Die wird dann einmal zwischen den Teig gelegt.

  • ach das wäre richtig toll..aber bis die fotos kommen,noch ne frage für die croissants:die butter wird in 4stücke verteilt,und in das teig kommen die butterstücke doch einzeln,ich meine immer ein stück bei jedem ausrollen und aufklappen.da der gang 4mal wiederholt wird und es 4butterstücke gibt,ist es doch so,oder?
    habe diese seite neu entdeckt aber bin total begeistert..
    vielen dank

  • Liebe Nihi78: Videorezepte sind hier zur Zeit leider nicht geplant. Wenn ich das nächste Mal Crossaints selbst backe denke ich hoffentlich daran, ein paar Fotos während der Zubereitung zu machen. Die kann ich dann hier mit einbauen und sollten das Nachvollziehen des Rezepts erleichtern.

  • hallo,ich habe gerade den rezept fürs croissant gelesen,ist bisschen durcheinander,konnte nicht sehr gut folgen..ist es nicht möglich,die zubereitung mit video zuzeigen…das wäre richtig schön,denn es wäre leichter wenn man es sieht..vielen dank

  • Wow – Dein Croissant sieht superlecker aus! Wusstest Du, dass die Croissants von den Österreichern erfunden wurden und erst Marie-Antoinette bei ihrer Hochzeit entsprechende Bäcker nach Frankreich mitnahm, da sie dieses Gebäck nicht missen wollte und erst durch sie die Franzosen das Croissant lieben lernten?

  • Für das Foto habe ich wirklich das einzige nach Croissant aussehenede Exemplar vor die Kamera gezerrt. Die anderen haben eher an UFOs erinnert. 🙂 Und was den Aufwand angeht: Ich finde er lohnt sich – auch gerade für den Geschmack.

  • Boha, da kriegt man direkt Hunger :-9

    ..und passend zum französischem Flair dann noch etwas Bri und Weintrauben zum Frühstück und auf Croissant dick NUTELLA.

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