Bei uns im Schwabenland wird gerne gebacken. Das sieht man nicht nur an den vielen kleinen Backhäusern – genau genommen natürlich Backhäusle – die in vielen Orten noch zu sehen sind sondern auch an den zahlreichen regionalen Spezialitäten beim Bäcker. Neben den süßen Backwaren, etwas dem Täubleskuchen oder Flachswickeln, bis zu dem weithin bekannten Zwiebelkuchen.
Wer sich diese Backtradition auch zu Hause zu eigen machen will, dem möchte ich das kleine Backbuch Schwäbisches Kuchenbüchle ans Herz legen. Für wenig Geld erhält man damit eine Sammlung von 48 typisch schwäbischen Backrezepten, die Ulrike Brommer zusammengestellt hat.
Schon der Umstand, dass das Schwäbische Kuchenbüchle bereits 1987 erschienen ist, lässt uns ahnen, dass wir nicht nur eine zeitliche Reise zu den traditionellen Backrezepten aus dem Schwabenland vornehmen, sondern auch eine in der Zeit zurück zu den einfach gehaltenen Kochbüchern. Neben einer kurzen Einleitung und vier daran anschließenden Farbfotos geht es in diesem Backbuch schlicht und ergreifend um die Rezepte.
Die insgesamt 48 Rezepte sind dabei in drei Gruppen unterteilt, ohne das diese näher im Buch ausgewiesen werden: 22 süße Kuchen, 4 herzhafte Kuchen und 22 Rezepte für anderes süßes Gebäck.
Bei den Rezepten selbst ist etwas Erfahrung gefragt: Die Zutatenlisten sind an sich noch klar vorgegeben. Die Zubereitung hingegen ist ein kurzer Anleitungsblock, bei dem man oft klare Zeitangaben oder Temperaturen vermisst. Gerade beim Backen sind das durchaus relevante Informationen und im Gegensatz zum Kochen kann man hier weniger leicht „aus dem Gefühl“ heraus arbeiten.
Wer aber mit den Formulierungen wie „Mittelhitze“ (hier habe ich meistens 150 °C verwendet) oder „goldbraun backen“ zurecht kommt, findet in dem Backbuch zahlreiche leckere und typisch schwäbische Rezepte.
Im Titel Schwäbisches Kuchenbüchle deutet bereits die Endsilbe ‚le eine kleine Form an. Dieser wird das taschenbuchgroße Werk dann auch gerecht. Aufgrund des
Erscheinungsjahr erklärt sich auch schnell das schlichte Erscheinungsbild. Auf dem Cover ist der Titel in Fraktur gesetzt, im Inneren ist dies nicht der Fall. Vier Farbseiten, die jeweils ein Gericht als Foto darstellen, müssen dem Leser an Fotos reichen. Der Text wird ansonsten noch durch sechs Cartoons von Heinz Schindele und zahlreiche schwäbische Sprüche aufgelockert.
Fazit:
Einfach, schlicht und traditionell – das gilt hier nicht nur für das Backbuch selbst sondern auch für die schwäbischen Backrezepte. Einfacher geht es nicht.
Und leckerer auch nur selten. Viele gute Rezepte für wenig Geld.
Übersicht:
Titel: Schwäbisches Kuchenbüchle
Autor(en): Ulrike Brommer
Verlag: Matthaes
ISBN: 3-87516-070-3
Bezugsquelle:
Vielen Dank für den Tipp!
es sind nicht immer die gestylten, mit vielen Fotos überladenen Kochbücher, die etwas zu vermitteln haben.