Bei meinem gestrigen Rezept ist mir aufgefallen, dass ich hier Jamie Olivers (nicht mehr ganz) neues Kochbuch Genial italienisch noch nicht vorgestellt habe. Da ich großer Jamie-Oliver-Fan bin sollte ich das auf jeden Fall nachholen.

Über Jamie Oliver selbst muss ich glaube ich nicht viel sagen. Ihr alle dürftet seine lockere und einfache Art kennen die mir allerdings oft etwas übertrieben und unnatürlich rüberkommt. Das ist gerade bei diesem Werk, quasi einem kulinarischem Reisebereicht für einen Italien-Besuch im alten VW-Bus, wie ich finde deutlich zu spüren. Ob es gefällt muss jeder für sich entscheiden – mir persönlich haben die früheren
Sendungen und Bücher etwas besser gefallen. Und wer Jamie Oliver mag wird dieses Buch sowieso lieben.

Aber ihr kauft das Buch ja eigentlich nicht wegen dem Star sondern wegen den leckeren Rezepten, die ihr daraus nachkochen wollt. Die Frage lautet also ob es sich lohnt, das Buch wegen der Rezepte zu kaufen. Und die Antwort lautet „ja“. Ich kenne viele Bücher zu italienischer Küche und ebenso viele zur Pasta-Küche. (Mein erstes Kochbuch war ein Pasta-Kochbuch.) Aber nirgends habe ich bislang eine so spannende Vielfalt der italienischen Küche mit vielen modernen Akzenten gesehen. Ganz typisch für Jamie Oliver wird hier den Gerichten der kleine Pfiff verliehen, er findet überall das gewisse „Esswas“ um das Gericht perfekt und doch ungewöhnlich abzurunden.

Nicht ganz so überzeugt bin ich von der Formulierung der Rezepte. Diese kommen recht locker daher aber für mich eben zu locker. Hier fehlen klare Strukturen, der Leser wird nicht an die Hand genommen
und geleitet. Beispielsweise sind die Zutatenlisten eher unübersichtlich und die Zubereitungsschritte zu wenig gegliedert und zeitlich nicht unbedingt in der besten Reihenfolge. Man muss sich das Rezept erst zwei
mal durchlesen um alles verstanden zu haben. Das mag erzieherisch wertvoll sein, damit man dabei das Kochen lernt, aber für ein Kochbuch finde ich es unangebracht.

Aber die Präsentation der Rezepte hat auch einige positive Seiten: Das Layout ist gelungen wenn auch vielleicht ein wenig zu überladen. Jedes Gericht hat zudem ein farbenprächtiges Foto, welches appetitanregend wirkt. Mengenangaben sind teilweise mehrfach (als Vorspeise und als Hauptgericht) vorhanden und es gibt zu eigentlich jedem Gericht einen einleitenden Text.

Auch der Gesamtrahmen gefällt. Jedes Kapitel und auch das Buch haben einleitende Seiten. Dazu kommen wiederum schöne Fotos auf denen allerdings recht häufig Jamie Oliver selbst zu sehen ist. Aber auch
die Menschen, die ihn auf seiner Italien-Reise inspiriert haben kommen hier nicht zu kurz. Das Ganze ist dann mit einer ordentlichen Verbindung und eine Hardcover auch für die Strapazen in der Küche gut geeignet.

Noch ein Wort zu den Rezepten: Für mich galt Jamie Oliver bislang nicht nur als Naked Chef sondern auch als Minimalistic Chef. Soll heißen: Wenig Zutaten und einfache Zubereitungen führen zu sagenhaften
Ergebnissen. Das ist hier nur noch bei einigen Rezepten der Fall. Die anderen haben recht lange Zutatenlisten und umfangreiche Anweisungen zur Zubereitung. Die Kombination der Zutaten
und die Ideen in den Rezepten sind zwar noch immer typisch Jamie aber eben nicht mehr auf dem einfachen Niveau wie noch seine ersten Bücher und Rezepte.

Fazit:

Wer Jamie Oliver mag wird dieses Buch lieben. Alle anderen finden hier eine spannende und moderne Interpretation der italienischen Küche die viele lohnenswerte Rezepte zum Nachkochen bereit
hält.

Übersicht:

Titel: Genial italienisch
Autor(en): Jamie Oliver
Verlag: DK
ISBN: 3-8310-0879-5
Bezugsquelle:

Veröffentlicht am September 1, 2006 in der Kategorie Kochbücher von Jan

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Jan


Ich koche und backe leidenschaftlich gerne. In den letzten Jahren habe ich über 700 Kochbücher gelesen und Rezepte daraus gestetet. In diesem Blog findest du meine liebsten Rezepte, Kochbuchrezensionen und andere nützliche Hinweise für dein Küchenleben.

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