Obwohl die Kartoffel ein wichtiges Grundnahrungsmittel ist, gibt es erstaunlich wenig Kartoffelkochbücher. Eines davon stammt aus dem Hädecke-Verlag und trägt den Titel Das goldene Buch der Kartoffel. Obwohl es einen sehr umfangreichen Theorieteil hat, stehen bei diesem Kochbuch die Rezepte klar im Vordergrund.
Betrachten wir zunächst die ausführliche Kartoffel-Warenkunde. Auf den ersten 40 Seiten (das entspricht 1/4 des Kochbuchs) wird die Knolle ausführlich vorgestellt. Dabei gibt es einen historischen Einblick über den Ursprung der Kartoffeln in Südamerika und ihre Verbreitung in Europa. Zusammen mit den botanischen Informationen gibt es dann auch einen Überblick über die wichtigsten Kartoffelsorten. So etwas habe ich in anderen Kartoffelkochbüchern leider vermisst. Mit den Eigenschaften, Inhaltsstoffen und der Beschreibung des schonenden Dampfgarens endet die Einführung. Insgesamt ist sie sehr informativ wobei ich einige Wiederholungen etwas störend empfunden habe.
Mit 81 Rezepten folgt der Rezeptteil mit Kartoffelrezepten. Dabei handelt es sich um Basisrezepte, wie etwas das zur Herstellung von Gnocchi, und solchen, die darauf aufbauen. Unterteilt sind die Rezepte in verschiedene Rubriken: Salate, Suppen/Eintöpfe, Püree, Burger, Rösti, Bratkartoffeln, Gnocchi/Knödel/Klöße, Gratins und Backwaren.
Je nach Umfang nehmen die Rezepte eine halbe oder ganze Seite im Kochbuch ein. Einige von Ihnen sind bebildert wofür dann eine weitere Seite für die ansprechenden Fotos zur Verfügung steht. Die Zutatenlisten sind sehr übersichtlich und bei aufwendigeren Rezepten nach den verschiedenen Teilen des Gerichts sortiert. Die Zubereitungsschritte sind vorbildlich strukturiert und mit Nummern versehen, so dass man auch in der Hitze des Gefechts den Überblick behalten kann.
Natürlich ist bei den Rezepten jeweils angegeben, ob mehlig- oder festkochende Kartoffeln zu Einsatz kommen sollen. Einige Rezepte setzen blaue Kartoffel oder Süßkartoffeln voraus, wenn gleich bei letzteren in der Einleitung darauf hingewiesen wird, dass es sich eigentlich gar nicht um Kartoffeln handelt. Die Schwierigkeit und die Komplexität der Rezepte variiert, so dass man hier auf verschiedenen Kochlevel etwas passendes finden sollte.
Auch die Aufmachung des Kartoffelkochbuchs kann überzeugen: Verpackt sind die 159 Seiten in ein Hardcover. Sowohl Einleitung wie auch die Rezepte sind durch Bilder und ausreichend Platz aufgelockert. Im Hintergrund sorgen schlichte Zierelemente noch für etwas Bewegung. Die Texte sind angenehm zu lesen und gut strukturiert.
Fazit:
Wer ein Kartoffelkochbuch sucht und nicht nur auf Rezepte aus ist, ist mit diesem Buch optimal bedient. Zu einer Einführung mit viel Hintergrundwissen gesellen sich schöne Kartoffelrezepte.
Aus diesem Kochbuch getestet:
Gnocchi mit grünem Spargel und Tomaten
Übersicht:
Titel: Das goldene Buch der Kartoffel
Autor(en): Lucas Rosenblatt und Edith Beckmann
Verlag: Hädecke
ISBN: 978-3775005258
Bezugsquelle:
Hinweis: Diese Rezension entstand dank eines Rezensionsexemplares, welches mir der Verlag überlassen hat.