Heute ist Blog Action Day (Edit 28.3.2022: Link entfernt, die Webseite des Blog Action Day gibt es nicht mehr.) Das bedeutet, dass alle Blogger aufgefordert sind heute einen Beitrag über Umweltschutz zu schreiben. Und beim mir geht es natürlich um Umweltschutz in der Küche. Dabei kann man nicht nur Strom und Wasser sparen. Ich habe euch 10 Tipps zusammengestellt. Und das beste daran ist: Die meisten der Tipps helfen nicht nur der Umwelt sondern sie schonen auch euren Geldbeutel und verbessern eure Lebensqualität!
1. Tipp: Regionale Produkte kaufen
Versuche möglichst viele Produkte aus deiner Region zu verwenden. Je länger der Transportweg vom Produzenten zu dir, desto größer ist die benötigte Menge Energie und desto mehr CO2 wird erzeugt. Das gilt vor allem für Produkte die mit dem Flugzeug um die halbe Welt reisen. Optimal sind natürlich Zutaten, die du im eigenen Garten angebaut hast.
Und du profitierst auch von lokal erzeugten Lebensmitteln: Was aus der Nähe kommt ist (meistens) auch deutlich frischer. Es wird reif geerntet wenn es den vollen Geschmack entfaltet hat und kommt im optimalen Fall direkt vom Feld auf deinen Teller. Obst und Gemüse haben viel mehr Vitamine als wenn sie schon ganz schlapp bei dir ankommen.
2. Tipp: Nachhaltig produzierte Lebensmittel kaufen
Beim Einkauf solltest du aber nicht nur auf regionale Produkte achten sondern auch auf solche, die nachhaltig produziert werden. Und nur „Bio“ geht dabei nur den halben Schritt: Es werden nur gewisse Regeln zur Produktion der Lebensmittel auf. Programme wie von Demeter gehen hier deutlich weiter, weil sie eine nachhaltige Produktion der Lebensmittel fordern. So muss beispielsweise der komplette Betrieb umgestellt werden und nicht nur einzelne Teile. Die Haltung von Tieren, die Dünger für die Felder liefern, ist dabei ebenso vorgeschrieben, wie der Umstand, dass die Nahrung der Tiere zur Hälfte selbst (also wieder lokal) angebaut werden muss.
Auch Produzenten die bei Slowfood e.V. Mitglied sind, sorgen für nachhaltig produzierte Lebensmittel. So werden hier beispielsweise seltene Pflanzen und Tiere kultiviert um eine möglichst große Artenvielfalt zu erhalten statt sich auf wirtschaftliche attraktive Züchtungen zu konzentrieren.
Die so hergestellten Produkte danken es dir mit einem ausgezeichneten Geschmack. Produkte aus Massentierhaltung oder riesigen Treibhausflächen haben mit Geschmack hingegen nichts zu tun.
3. Tipp: Strom sparen
In der Küche kann man einigen an Strom sparen: Der einfachste Punkt ist zu prüfen, ob du die Lampen durch Energiesparlampen ersetzen kannst. Beim Backen solltest du den Backofen so spät wie möglich einschalten und die Restwärme kannst du auch gut nutzen. Auf dem Herd gilt: Du kannst nicht nur die Restwärme nutzen sondern solltest immer mit einem Deckel auf den Topf kochen. Auch so sparst du Energie. Und schließlich solltest du bei neuen Geräten – vor allem bei Kühlschrank und Gefriertruhe – auf eine bestmögliche Energieeffizienz achten! So sparst du nicht nur Strom sondern entlastest auch deinen Geldbeutel.
4. Tipp: Wasser sparen
Auch wenn es bei uns sofort fließt, wenn man den Wasserhahn öffnet – Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource! Die Spülmaschine sollte daher nur laufen wenn sie voll ist und dann auch nur im Sparprogramm. Kleine Mengen Geschirr kannst du auch schnell von Hand spülen. In beiden Fällen achte bitte darauf, dass du nicht zu viel Spülmittel verwendest. Und deine Küchenkräuter sowie Obst und Gemüse im Garten kannst du auch mit aufgefangenem Regenwasser gießen.
Auch hier solltest du bei Neugeräten auf den Wasserverbrauch achten. Beispielsweise benötigen breite Spülmaschinen oft mehr Wasser als kleinere schmale Modelle.
Jeder Tropfen Wasser den du sparst entlastet nicht nur die Umwelt sondern macht sich auch auf der Wasserabrechnung am Jahresende bemerkbar.
5. Tipp: Einkaufen um die Ecke
Wo gehst du eigentlich einkaufen? Musst du wirklich mit dem Auto zum Supermarkt draußen auf der grünen Wiese fahren? Zu Fuß, mit dem ÖPNV oder mit dem Fahrrad geht es auch um die Ecke. Nicht nur die Umwelt bedankt sich hier bei dir sondern auch dein Körper, weil du ihn so automatisch fit hälst.
Ich achte schon beim Umzug auf eine gute lokale Versorgung mit Lebensmitteln. Bietet der Wochenmarkt regionale und frische Produkte? Wo bekomme ich Lebensmittel des täglichen Bedarfs?
6. Tipp: Es geht auch ohne Küchenmaschine
Für viele Arbeitsgänge in der Küche kannst du zwar eine Küchenmaschine verwenden. Aber oftmals ist das wenn wir mal genauer hinschauen nicht notwendig. Viele Sachen kannst du von Hand statt mit der Küchenmaschine machen. Und dabei erzielst du meistens sogar bessere Ergebnisse.
So knete ich Teig grundsätzlich immer von Hand. Nur so bekomme ich ein Gefühl für den Teig. Und bei Hefeteig sagt man, dass die Hefe die Handwärme liebt und danach besser aufgeht.
Und wenn du kleine Mengen Lebensmittel mit einem Messer von Hand schneidest statt das einer Küchenmaschine zu überlassen hast du statt der Auf- und Abbauzeit und der Reinigung der Küchenmaschine nur ein Brett und ein Messer – die sind schnell wieder sauber und du hast Zeit gespart.
7. Tipp: Fisch: Meide gewisse Arten ganz
Beim Fisch gibt es Arten, die man gar nicht essen sollte. Oder nur sehr selten. Viele Fischbestände sind überfischt und andere stören durch Beifang massiv das ökologische Gleichgewicht in Weltmeeren. Einen Überblick gibt Fischratgeber von Greenpeace.
Es gibt ausreichend andere Produkte, die du Essen kannst. Unsere Palette an Lebensmitteln ist so breit, dass man keine Sorge haben müsste etwas zu verpassen! (Selbst für Vegetarier wie mich…) Beim Fisch gibt es unter anderem sehr leckere Süßwasserfische aus der Binnenfischerei die nur in Vergessenheit geraten sind, weil sie wirtschaftlich nicht interessant genug sind. Aber sie warten darauf, dass du sie entdeckst.
8. Tipp: Vermeide Verpackungen
Es sollte schon fast überflüssig sein, diesen Punkt zu erwähnen: Vermeide unnötige Umverpackungen und nutze Pfandsysteme wann immer dir das möglich ist. So hilfst du mit die Müllberge nicht zu schnell wachsen zu lassen.
Was dennoch an Müll anfällt wird sortiert und der Wiederverwertung zugeführt. Das kann man auch im kleinen Stil selbst machen. So nutze ich Tüten nochmal als Müllsäcke, Eierkartons führen ein Zweitleben, …
Und was hast du davon: Lose verkaufte Lebensmittel lassen sich viel besser auf ihre Qualität prüfen! Plastik fühlt sich hingegen immer gleich an.
9. Tipp: Kaufe nur was du verbrauchst!
Wie viele Tonnen Lebensmittel hast du im Laufe deines Lebens schon entsorgt weil sie verdorben sind? Plane sorgfältig wie viel du kochen möchtest und kaufe nur die wirklich benötigten Mengen ein. Insbesondere solltest du dich nicht von Angeboten im Supermarkt verleiten lassen Produkte zu kaufen, die du gar nicht rechtzeitig verarbeiten kannst. Nur bei haltbaren Lebensmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchte, … ist eine Lagerhaltung sinnvoll!
Ich habe diesen Fehler bei mir lange nicht erkannt und bin inzwischen erstaunt, wie viel Geld man sparen kann, wenn man weniger verdorbene Lebensmittel entsorgt.
10. Tipp: Koche nicht alleine!
Versuche immer größere Mengen zu kochen. Entweder kochst du auf Vorrat oder lädst Freunde ein. Je größer die Menge, desto umwelteffizienter kannst du kochen. Gerade Kleinstmengen von Produkten, die dir sonst schlecht werden, kannst du so gut vermeiden. Die Geschirrmenge wächst nicht proportional zur Anzahl der Personen und der Backofen kann eine größere Menge Essen bei fast gleicher Energiezufuhr produzieren.
Und das Kochen mit und für Freunde Spaß macht, muss ich dir wohl nicht extra sagen, oder?
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Man sollte wirklich auf die Umwelt acht geben auch im Alltag.
Mit besten Grüßen
Hannah
Ich kaufe meine Zutaten gern auf dem Markt mit meinem Körbchen, dort geb ich dem Händler meinen Korb und er packt mir alles ohne Tüte darein. Ich nehm auch gern meine Dosen mit zum Einkaufen.
Da wir sehr auf Ernährung achten (Diät und Neurodermitis) mache ich fast alles frisch. Nüsse und Körner fürs Brot usw. kauf ich als „ganze Ware“ da ich einen Thermomix habe. Damig mahle ich 200 g Körner in 10 Sec. zu feinem Mehl, billiger und besser geht´s nimmer, glaub ich 😉 Ich kann mein komplettes Mittagessen darin zubereiten, hab ein Gerät in Betrieb und keine drei Platten für Kartoffeln, Gemüse und z.B. Fisch. Das spart ne Menge Strom.
@Thommi: Im Prinzip schließen regionale und frische Zutaten wie ich sie empfehle Tiefkühlkost schon implizit aus. Aber es ist natürlich wichtig darauf nochmal extra hinzuweisen wofür ich mich sehr bedanke.
@Karin: Auch für deinen ergänzenden Tipp vielen Dank.
Ich hab noch einen Tipp zum Pflanzenwasser: Überflüssiges abgekochtes Wasser aus dem Wasserkocher/kessel und altes Wasser aus der Wärmeflasche nie weg gießen, sondern in der großen Gießkanne sammeln.
Vielleicht ist das hier ohnehin verpönt und deshalb nicht erwähnt: Tiefkühlkost beginnt seine energieräuberische Tätigkeit nicht erst zu Hause, sondern ab dem Moment, zu dem es eingefroren wird. Deswegen heißt es ja auch Kühlkette. Und die ist garantiert nicht kurz. Also: Alles was man auch so bekommt (z.B. Back-Camembert) muss man nicht tiefgefroren kaufen.